Ministerpräsident spricht mit „Koalition der Betroffenen“

An der Gesprächsrunde im Pfarrsaal Kuckum nahmen Bürgerinnen und Bürger aus den Umsiedlungsorten Keyenberg, Kuckum, Berverath, Unter- und Oberwestrich ebenso teil wie auch Menschen aus den Anrainer-Dörfern Holzweiler, Venrath und Kaulhausen. Ein Vorbereitungsteam hatte akribisch ein Konzept vorbereitet, um die begrenzte Zeit möglichst effektiv zu nutzen. So wurden dem Ministerpräsidenten die komplexen Probleme aus verschiedenen „Perspektiven“ vor Augen geführt. Probleme bei individuellen Umsiedlungsvorgängen kamen hierbei ebenso zur Sprache wie die Sichtweisen von Menschen, die nicht umsiedeln wollen oder können. Das Leben am Tagebaurand wurde thematisiert wie auch die Landwirtschaft, deren Fortbestand  als strukturprägendes Element durch tagebaubedingten Flächenverlust gefährdet sei.

 „Wir möchten Heimat bewahren und gestalten“, lautete das Credo eines Positionspapiers (hier zum Download), das dem Ministerpräsidenten am Ende überreicht wurde und das neben einer Zusammenfassung der Wortbeiträge konkrete Forderungen und Vorschläge enthielt. Dazu gehörte die dringende Bitte, das Umsiedlungsmanagement zu verbessern. Auch die Einrichtung einer Arbeitsgruppe in der NRW-Staatskanzlei wurde gefordert, „um die Möglichkeiten und Chancen eines früheren Kohleausstiegs frühzeitig, professionell und gemeinsam mit den Betroffenen zu gestalten.“ „Das war für mich ein wichtiger Tag“, betonte anschließend Ministerpräsident Laschet, der konzentiert den Ausführungen der Redner zugehört hatte. „Ich nehme für mich die Anregung auf, dass wir die Menschen stärker begleiten müssen.“


Erstmalig: NRW-Ministerpräsident am Tagebau

Eingeladen hatte den Ministerpräsidenten Ratsherr Hans-Josef Dederichs (Grüne), und er war hierbei von dem Landtagsabgeordneten Thomas Schnelle (CDU-Wahlkreis Heinsberg) und Bürgermeister Peter Jansen unterstützt worden. Der Bürgermeister zeigte sich erfreut über den Besuch „des ersten NRW-Ministerpräsidenten, der in Erkelenz das Gespräch mit Betroffenen gesucht hat.“ Sein Fazit des Tages war positiv: „Endlich hat einmal ein Ministerpräsident die Vielzahl der komplexen Dinge rund um das Thema Umsiedlung und Tagebau direkt mitbekommen und erkennen können, welche extreme Belastungen dies insbesondere für die betroffenen Menschen, aber auch für die Verwaltung ist. Aber natürlich bleibt nun abzuwarten, wie die Reaktionen und Schlussfolgerungen der Landesregierung sich gestalten.“

 

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Start des Besuchsprogramms im Umsiedlungsstandort: Gabi Clever schildert Probleme mit Telefon- und Internetanschluss





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Bewohner aus Kaulhausen fordern mehr Abstand zur Tagebaukante und eine Änderung der Straßenplanung.





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Sachlicher Dialog mit Betroffenen (mehrere Bilder aus dem Pfarrsaal). Rund 60 Bürgerinnen und Bürger aus den Orten sowie Vertreter der Politik waren zu der Veranstaltung gekommen.




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Großes Medieninteresse: nach der nicht-öffentlichen Veranstaltung gaben Laschet, der Bürgermeister und Dederichs ihr Statement ab.





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