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Hofkirche zu Lövenich

Hofkirche zu Lövenich


Geht man auf der Hauptstraße in Erkelenz-Lövenich in Richtung Ortsausgang Baal, so wird man auf der Höhe des Hauses Nr. 87 nichts Besonderes bemerken. Ein Straßenschild aber an der hier abzweigenden Nebenstraße mit der Aufschrift "An der Hofkirche" weist auf eine Besonderheit hin. Das Eckhaus aus unterschiedlichem Ziegelsteinmauerwerk mit Fensterreihen in zwei Stockwerken und einem Torbogen in der Hauptfront zur Nebenstraße hebt sich kaum von den anderen Anwesen ab. Schreitet man jedoch durch die Hoftür und durch den vom ersten Stockwerk überbauten Gang, so gelangt man in einen kleinen, von Gebäudewänden umschlossenen Hof, dessen dem Eingang gegenüberliegendes Mauerwerk die Seitenfront einer kleinen Kirche ist: man steht vor der Lövenicher evangelisch-reformierten Hofkirche von 1683.

Im Unterschied zu einer Kirche an einem fürstlichen Hof bedeutet Hofkirche hier: Kirche im Hof eines Anwesens, rückwärts gelegen, ohne unmittelbaren und offenen, das heißt öffentlichen Zugang von der Straße her. Dem Blick und der Aufmerksamkeit der Vorübergehenden war sie somit entzogen.

Die Gesamtanlage der evangelischen Kirche zu Lövenich entspricht noch heute dem Grundriss aus der Zeit der Erbauung zwischen 1682 und 1684. Die Kanzel datiert aus der Mitte des 17. Jahrhunderts und stammt aus der ehemaligen reformierten Kirche in Köln-Mülheim.

Die Taufschale von 1775 ist eine Stiftung aus den Niederlanden. Die Widmung in niederländischer Sprache ist eine sichtbare Erinnerung an die ehemals starke Verbindung mit den reformierten Gemeinden der benachbarten Niederlande.