Saint James
Mit Saint-James (Frankreich) besteht seit dem 12.10.1974 eine Städtepartnerschaft.
Kommunale Neugliederung in St. James
Seit 2014 erfolgt in Frankreich eine umfangreiche Gebietsreform. Die Zahl der Kommunen (ca. 36.700 im Mai 2015) zu reduzieren, ist u. a. angestrebt, zumal 90% der französischen Kommunen weniger als 2.000 Einwohner zählten. Die Erkelenzer Partnerstadt Saint-James musste aus diesem Grund im Jahr 2016 viele Verwaltungserneuerungen auf sich nehmen. Sie beschloss mit sechs anderen Gemeinden (Argouges, Carnet, La Croix Avranchin, Montanel, Vergoncey und Villiers le Pré) die Gründung einer sogenannten „commune nouvelle“ (wörtlich übersetzt: „neue Gemeinde“), die die Aufgabenbereiche der sieben Kommunen wahrnimmt. Die Gründung dieser „neuen Gemeinde“ von Saint-James („commune nouvelle de Saint-James“) fand am 01.01.2017 statt. Seitdem besteht die ehemalige, unabhängige Kommune von Saint-James nur noch als untergeordnete Behörde („commune déléguée“). Die „neue Gemeinde“ zählt rund 5.000 Einwohner; ihr Verwaltungssitz ist in Saint-James. Im Zuge der Kommunalwahl wurde David Juquin am 27.05.2020 zum Bürgermeister der „commune nouvelle de Saint-James“ gewählt. Er trat damit die Nachfolge von Carine Mahieu an, die dieses Amt seit 2017 innehatte. Im Juli 2020 wurde Juquin zudem zum 1. Vizepräsidenten in der "Agglomerationsgemeinschaft Mont Saint Michel-Normandie" gewählt.
Lage von Saint-James
Saint-James liegt auf der Grenze zwischen der Normandie und der Bretagne, in der Nähe des berühmten Mont St. Michel.
Stadtkurzportrait
Saint-James wurde von Wilhelm dem Eroberer gegründet. Der Ort lag am Jakobsweg, dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela. Saint-James war jahrhundertelang Zentrum der Wollverarbeitung.
Im 2. Weltkrieg wurde der Ort im Zuge der Operation Cobra am 1. August 1944 durch amerikanische Truppen von der deutschen Besatzung befreit.Entstehungsgeschichte der Partnerschaft
Städtepartnerschaften sind heute nichts Besonderes mehr, es gibt sie zwischen vielen Städten aus verschiedenen Nationen. Der Freundschaftsvertrag zwischen Frankreich und Deutschland, im Januar 1963 von Charles de Gaulle und Konrad Adenauer unterzeichnet, schuf die Grundlage von Partnerschaften zwischen französischen und deutschen Städten.
Die Wurzeln der Partnerschaft Erkelenz – St. James legten 1969 Mitglieder von Sparta Gerderath. Sie waren mit einer Delegation aus Wassenberg zu einem Besuch in deren Partnerstadt Pontorson gereist, um dort einige Fußballfreundschaftsspiele auszutragen. Der damalige Bürgermeister von Pontorson regte daraufhin an, die Gemeinde Gerderath mit der Nachbargemeinde St. James zusammen zu bringen. Die Pläne nahmen nach und nach Gestalt an, und 1973 wurde in St. James ein Partnerschaftskomitee gegründet. Herr Menard, einer der Vizepräsidenten, gehörte zu einer Gruppe von Jugendlichen aus St. James, die im Sommer zu einem Besuch in Wassenberg und Gerderath eingeladen waren. Er lud seine Gastgeber aus Gerderath zu einem Besuch nach Saint-James ein. Im Oktober des gleichen Jahres weilte eine Delegation aus Gerderath unter Führung von Jakob Franzen in St. James. Nach einem umfangreichen Besichtigungs- und Besprechungsprogramm unterzeichneten die Vertreter ein Protokoll, das den Willen zum Abschluss einer Partnerschaft zwischen St. James und Gerderath zum Ausdruck brachte. Nach der kommunalen Neugliederung wurde auf Vorschlag der Vertreter von Gerderath im Stadtrat beschlossen, die Partnerschaft mit St. James für die neue Stadt Erkelenz zu übernehmen.
Im März 1974 empfing Bürgermeister Willy Stein eine Abordnung aus St. James, im Juni 1974 fand der Gegenbesuch statt. Ein Dokument, das den Wunsch nach einem schnellen Abschluss einer Partnerschaft zum Ausdruck brachte, legte fest:„ Die Urkunden des Partnerschaftsvertrages werden im Oktober 1974 im Verlauf einer festlichen Veranstaltung in Erkelenz unterzeichnet.“
Am 12. Oktober 1974 unterzeichneten Bürgermeister Willy Stein und Stadtdirektor Bartel Jansen im Alten Rathaus die „Freundschaftliche Vereinbarung“ für die Stadt Erkelenz. Dem Ziel der Urkunde, „den Austausch von Schülern und Jugendlichen zu fördern, gegenseitige Besuche vieler Bürger anzustreben und gemeinsame Veranstaltungen in den verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens durchzuführen“, zu folgen, galten viele Bemühungen.
Louis Rabel als Vorsitzender des Partnerschaftskomitees St. James und Rudolf Gau, Vorsitzender des Partnerschaftskomitees in Erkelenz, haben sich in den Anfangsjahren sehr um die weitere Ausgestaltung der Partnerschaft bemüht.Kurzchronik/ Aktivitäten
Offizielle Delegationen aus Rat und Verwaltung gehörten bislang zu den Besuchergruppen ebenso wie Abordnungen aus Sport - und Musikvereinen. Karnevalsprinzen aus Erkelenz weilten in Saint-James zu Besuch. Stadtsportverband und Feuerwehr besuchten die Stadt und das Umland in der Normandie. Eng war auch stets der Kontakt zwischen den Landwirten aus beiden Städten. Der Austausch von Schülern der weiterführenden Schulen wird rege wahrgenommen.
"Vive le Jumelage!" - Es lebe die Partnerschaft! Offizielle Delegation aus Erkelenz reist nach Saint-James
Auf den Spuren der Städtepartnerschaft - eine 40-köpfige Delegation aus Erkelenz machte sich am französischen Nationalfeiertag auf den Weg nach Saint-James in der Normandie. Sie folgte damit einer Einladung der Stadt, sich wieder einmal ihre neuesten Entwicklungen anzusehen.
Anhand eines vielfältigen Programmes erkundeten Bürgermeister Peter Jansen und seine beiden Stellvertreterinnen, der Vorsitzende des Erkelenzer Partnerschaftskomitees, Ratsherr Antonius Kopp und weitere Mitglieder des Partnerschaftskomitees sowie die elf Ehrenbürger von Saint-James aus Erkelenz vom 14. bis 17. Juli 2011 die Partnerstadt und die nähere Umgebung.
Nach der Ankunft in den Hotels, welche sich nur 2 km vom berühmten Mont Saint Michel befinden, stand ein Besuch in der Stadt Granville an. Zum Lycée Sévigné, einer Schule in Granville unterhält die Europaschule / Realschule der Stadt Erkelenz seit Jahren enge Kontakte. Daher freute sich Schulleiterin Madame Robiolle besonders, auch einmal die offiziellen Vertreter aus Erkelenz kennen zu lernen. Gemeinsam mit der Lehrerin Miss Myriam Lemaitre, die sich mit viel Herzblut der Schulpartnerschaft zur Realschule widmet, bereitete sie den Gästen aus Erkelenz einen herzlichen Empfang.
Nach einem gemeinsamem Abendessen, zu dem der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees aus Saint-James, Yannick Duval, eingeladen hatte, durften sich die deutschen Gäste an dem traditionellen Feuerwerk zum Nationaltag erfreuen, der an die Stürmung der Bastille und somit an die drei revolutionären Schlagworte „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ erinnert. Am nächsten Morgen ging es mit einem Einblick in die deutsche Geschichte weiter: Der deutsche Soldatenfriedhof Mont-des-Huisnes gibt ein beeindruckendes historisches Zeugnis, das die Delegation durch eine Kranzniederlegung würdigte. Ein Rundgang durch die Stadt Avranches und die Besichtigung eines Wasserwerks, das die gesamte Umgebung versorgt, bildeten weitere Programmpunkte.„Größe entsteht auch aus Herzlichkeit“
Tags darauf bestand vormittags die Möglichkeit eines Besuchs auf dem Mont Saint Michel, den die meisten der Reisenden von ihrem Hotelzimmer aus schon stetig bewundert hatten. Schließlich fuhr der Bus die deutschen Gäste in die eigentliche Partnerstadt Saint-James. Dort besichtigte man einen amerikanischen Soldatenfriedhof und die Kirche und überzeugte sich anhand des kürzlich errichteten Kindergartens und der neuen Grundschule von der positiven Entwicklung der Stadt.
Bei dem anschließenden offiziellen Empfang im Rathaus der Stadt begrüßten Bürgermeister Michel Thoury und das dortige Partnerschaftskomitee die Gruppe aus Erkelenz. Alle Redner betonten, wie wichtig die Partnerschaft für die beiden Städte und auch für das immer mehr zusammenwachsende Europa sei. Bürgermeister Peter Jansen verkündete: „Erkelenz ist von den Einwohnern und der räumlichen Ausdehnung her zwar größer als Saint-James, aber durch das große Herz der Menschen aus Saint-James sind wir gleichgroße Partner. Größe entsteht auch aus Herzlichkeit.“Kreissparkasse mit dabei
Begleitet wurde die Delegation von Vertretern der Kreissparkasse Heinsberg. Vorstandsvorsitzender Thomas Pennartz und Sparkassendirektor Hans-Josef Mertens nahmen mit großem Interesse an allen Besichtigungen und den Treffen mit den französischen Gastgebern teil.
Partnerschaft existiert seit 37 Jahren
Zusammenfassend schauen wohl alle Teilnehmer der großen Delegation auf eine interessante Reise zurück, die in der Kommunikation zwischen den Völkern eine äußerst wichtige Rolle einnimmt. Sowohl die französische, als auch die deutsche Seite ließen deutlich werden, dass sie auch in Zukunft mit großem Vergnügen Besucher des anderen Landes empfangen wollen und somit freudig bereit sind, die lange Tradition zu pflegen: Schon seit 37 Jahren existiert die Städtepartnerschaft Erkelenz – Saint-James. Seitdem haben tausende Menschen aus beiden Städten – Schulklassen, Chöre, Feuerwehr, Landwirte und viele andere – die Chance genutzt, gegenseitig Land und Leute kennen zu lernen.
Ehrenbürer der Stadt Erkelenz aus Saint-James
Louis Rabel +
Michel Thoury +
Yannick DuvalEhrenbürger der Stadt Saint-James aus Erkelenz
Leo Heutz +
Willy Stein +
Rudolf Gau +
Jakob Franzen +
Theo Clemens
Willi Jansen
Leo Schmitz
Erwin Mathissen +
Theo Görtz
Peter Jansen +
Prof. Dr. Norbert Brendt
Stephan Muckel
Maria Sprenger
Günther MerkensEhrennadelträger der Stadt Erkelenz aus Saint-James
Francois Ameline +
Aristide Loton +
Michel Thoury +
Yannick Duval
Patrick AmelineAktuelle Vorsitzende der Partnerschaftskomitees
Yannik Duval, St. James
Maria Sprenger, Erkelenz
Impressionen
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