
„Einen Aufzug im Hohenbuscher Herrenhaus umzusetzen, war ganz schön herausfordernd“, berichtete Technischer Beigeordneter Martin Fauck. „Wir haben viele Möglichkeiten überlegt, verworfen und schließlich eine Lösung gefunden.“
Umgebaut wurde das Treppenhaus mit dem Notausgang aus dem Obergeschoss, das sich unscheinbar am Ende des Hauptflurs hinter einer Fachwerkwand auf Höhe des Kaminzimmers befindet.

„Dank der Firma Zachmann für die Metallbauarbeiten und der Firma Ammann & Rottkord für die Aufzugsanlage, die hier Hand in Hand für Hohenbusch gearbeitet haben, hat es geklappt, diese Maßanfertigung in dem engen und nicht immer lotrechten Raum umzusetzen“, freute sich der Technische Beigeordnete.
Weitere Baubeteiligte aus Erkelenz waren die Firmen J. Jansen für Putz- und Stuck, Kraik für die Schreinerarbeiten und der Malerbetrieb Speen für Anstrich und Bodenbelag. Die Natursteinarbeiten wurden von der Fa. Lindholm ausgeführt.
Die Stadt Erkelenz plante mit Kosten in Höhe von 125.000 Euro, davon wurden 93.750 Euro durch die Regionale Kulturförderung des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) übernommen. „Mit Ausgaben von 125.580 Euro landen wir ziemlich genau bei der geplanten Summe“, so Fauck.
Während der Feierstunde waren unter anderem Dr. Corinna Franz, Kulturdezernentin des LVR, Erwin Dahlmanns, erster stellvertretender Landrat des Kreises Heinsberg und Dr. Ruth Seidel, Kreistagsabgeordnete des Kreises Heinsberg, anwesend und würdigten die geleistete Arbeit. Bürgermeister Stephan Muckel bedankte sich bei allen, die sich für die ehemalige Klosteranlage einsetzen. „Ich bin sehr stolz auf dieses Kleinod vor den Toren unserer Stadt; hier sieht man, was Großartiges entstehen kann, wenn Haupt- und Ehrenamt gut zusammenarbeiten.“
Dr. Christiane Leonards-Schippers stellte während der Feierstunde ihre persönliche Verbindung zum ehemaligen Klostergut heraus. „Ich stehe hier nicht nur als Mitglied der Landschaftsversammlung des LVR, sondern auch als ehrenamtliche Kloster-Kräuter-Biologin.“
Leonards-Schippers betonte außerdem die Bedeutung der Anlage als Ort der Begegnung, an dem Geschichte greifbar, Kunst lebendig und Gemeinschaft gestärkt werde – unabhängig von Teilhabeeinschränkungen. „Die inklusive Zugänglichkeit zur Kultur ist ein gemeinsames Anliegen des LVR und der vielen Aktiven vor Ort.“
Neben dem Aufzug förderte der Landschaftsverband Rheinland außerdem den Bau einer barrierefreien Rampenanlage, der es Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ermöglicht, über das Hauptportal ins Herrenhaus zu gelangen.
Bereits das Bronzemodell der Klosteranlage mit Brailleschrift sowie die Errichtungen der Audiostationen in den Museumsräumen konnten in der Vergangenheit mit Mitteln der LVR-Musemsförderung umgesetzt werden.

Frank Körfer, Vorsitzender des Fördervereins Hohenbusch, warf einen Blick auf die Entwicklung der Anlage seit dem Kauf durch die Stadt Erkelenz in den 1980er Jahren. „In den ersten 15 Jahren ging es vor allem darum, die Anlage instand zu setzen, nun ist sie ein lebendiger Ort der Dokumentation geworden“, so der Vorsitzende. „Wir haben den Auftrag, das mehr als tausendjährige Erbe zu bewahren und den Ort dennoch stets weiterzuentwickeln.“
Ein neues Vorhaben stellte der Vorsitzende gemeinsam mit dem Technischen Beigeordneten der Stadt Erkelenz vor: die Rekonstruktion eines Barockgartens an der Südseite des Hauses zwischen Kräuterbeet und Turnierwiese. „Im Herbst 2025 werden wir zunächst auf mögliche Unterstützer zugehen und das Projekt vorstellen“, informierte Körfer. „Erst, wenn ausreichend finanzielle Mittel akquiriert sind, können wir die Idee auch in die Tat umsetzen.“
Barrierefreie Erschließung des Herrenhauses
Beitrag vom 23. Februar 2024

Das Kaminzimmer im Erdgeschoss des Herrenhauses ist nicht nur ein beliebter Ort für standesamtliche Trauungen und Vorträge. Auch Ausstellungen zur Geschichte des ehemaligen Klosters und zum Leben des Kreuzherrenordens haben im Obergeschoss einen festen Platz gefunden.
Um das vielseitig genutzte Herrenhaus für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zugänglich zu machen, werden ein barrierefreier Zugang an der Nordseite und ein barrierefreier Zugang zum Obergeschoss geschaffen. Möglich ist die barrierefreie Erschließung aufgrund der Regionalen Kulturförderung des Landschaftsverbands Rheinland (LVR), die die Maßnahme mit 121.000 Euro von insgesamt rund 170.000 Euro Baukosten unterstützt.

Diese Förderung des LVR ist bestimmt für den Einbau eines Hubliftes und den Bau einer Naturrampe. Hiermit wird eine weitere Option zur Teilhabe für Menschen mit Beeinträchtigung geschaffen.
Bereits das Bronzemodell der Klosteranlage mit Brailleschrift sowie die Errichtungen der Audiostationen in den Museumsräumen konnten mit Mitteln der LVR-Musemsförderung umgesetzt werden.