Freiwillige Feuerwehr: Ehrungen, Abschied, Rückblick

Beförderungen, Ehrungen sowie eine Verabschiedung mit höchsten Auszeichnungen und stehenden Ovationen gab es bei der Mitgliederversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Erkelenz in der Stadthalle. Eingeladen waren alle 354 aktiven Feuerwehrkräfte, die 48 Mitglieder der Jugendfeuerwehr sowie 166 Mitglieder der Ehren- und Altersabteilung.

Als besondere Gäste begrüßte der Leiter der Feuerwehr Erkelenz, Helmut van der Beek, Bürgermeister Stephan Muckel, den Ersten Beigeordneten und Feuerschutzdezernenten Dr. Hans-Heiner Gotzen und den Ordnungsamtsleiter Dieter Stumm.

Die Feuerwehr hatte sich erstmalig zu einer Mitgliederversammlung in dieser Form entschieden, um alle Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Erkelenz über  laufende Projekte, abgeschlossene Maßnahmen und zukünftige Projekte zu informieren, denn seit März 2020 hatte es coronabedingt keine Jahreshauptversammlungen und Dienstbesprechungen gegeben, und auch Aus- und Fortbildungsveranstaltungen wurden abgesagt oder vorzeitig abgebrochen. Nachdem Wehrleiter Helmut van der Beek die Anwesenden begrüßt hatte, wurde in einer Gedenkminute der verstorbenen Mitglieder gedacht.

Bürgermeister Stephan Muckel sprach den Feuerwehrkameraden und –kameradinnen Dank aus „für das Engagement, welches jeder und jede einzelne für die Sicherheit der Bürger und Gäste unserer Stadt aufbringt.“ Grüße des Kreisfeuerwehrverbandes Heinsberg e.V. überbrachte der stellvertretende Kreisbrandmeister Claus Vaehsen.

Helmut van der Beek hatte eine Präsentation mit den wichtigsten Eckpunkten seit Beginn der Pandemie vorbereitet und somit gab es viel zu berichten: über neue Fahrzeuge, aktuelle und geplante Baumaßnahmen an Feuerwehrstandorten sowie die Beschaffung von persönlicher Dienst- und Schutzausrüstung. „Ganz reibungslos laufen die Projekte leider nicht ab, da auch die Feuerwehr mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen hat“, so Helmut van der Beeck. „Fahrgestelle für Feuerwehrfahrzeuge werden heutzutage erst 11 Monate nach Auftragserteilung an die Aufbauhersteller geliefert. Teile von persönlicher Schutzausrüstung haben Lieferzeiten von bis zu 12 Monaten.“

Thomas Selmair, der Stadtjugendfeuerwehrwart, informierte die Anwesenden über die Arbeit innerhalb der Jugendfeuerwehr und sparte dabei auch Probleme nicht aus: „Besonders unter der Pandemie zu leiden hatten die Mitglieder und Ausbilder der Jugendfeuerwehr. Die Jugendlichen wurden bis zu den Sommerferien auf Empfehlung der Unfallkasse von Präsenzveranstaltungen ausgeschlossen. Einige Ausbilder wurden schnell kreativ und haben online Übungsabende organisiert. Seitens der Stadt Erkelenz wurde hierzu die notwendige Hard- und Software unbürokratisch zur Verfügung gestellt, wofür wir sehr dankbar sind.“ Zunehmend fehlen in der Jugendfeuerwehr Ausbildungskräfte. Thomas Selmair richtete daher den dringenden Appell an alle, „dass sich interessierte Mitglieder unserer Feuerwehr als Ausbilder in der Jugendfeuerwehr engagieren mögen.“

Der Fachbereichsleiter für Aus- und Fortbildung, Klaus Peters – zugleich stellvertretender Leiter der Feuerwehr - unterrichtete die Anwesenden über den Stand der Aus- und Fortbildung. Ganz besonders bedankte er sich bei den Teilnehmern des letzten Grundausbildungslehrgangs. „Dieser Lehrgang war ein besonderer“, so Klaus Peters. „Mehrmals musste die Ausbildung pandemiebedingt unterbrochen werden. Manchmal sogar innerhalb eines Ausbildungsmoduls. Die herausragende Zuverlässigkeit der Lehrgangsteilnehmer machte es uns jedoch immer wieder einfach, mit der Ausbildung fortzufahren.“ Klaus Peters stellte auch Ausbildungsplan für das kommende Jahr vor „in der Hoffnung, dass die Pandemie uns nicht wieder ausbremst.“

Beförderungen und Ehrungen
Als besonderer Tagesordnungspunkt standen Beförderungen und Ehrungen im Mittelpunkt der Versammlung. Die Corona-Pandemie hatte es unmöglich gemacht, während der letzten 21 Monate Beförderungen und Ehrungen auszusprechen. So konnten an diesem Abend 71 Feuerwehrangehörige befördert und die Glückwünsche entgegennehmen.

 






Drei Kameraden wurden mit der silbernen Ehrennadel der Feuerwehr der Stadt Erkelenz ausgezeichnet: Simon von der Ruhr, Steffen Morjan und Domenic Hülsen erhielten als Anerkennung für ihre unermüdliche Ausbildertätigkeit innerhalb der Jugendfeuerwehr die zweithöchste Ehrung, die die Freiwillige Feuerwehr Erkelenz zu vergeben hat. Insbesondere durch die Organisation und Durchführung von Online-Übungsabenden hatten die drei Kameraden Kinder und Jugendliche weiter an den Dienst in der Feuerwehr herangeführt.

 

Abschied nach fast 25 Jahren im Leitungsteam
Ein weiterer Programmpunkt war die Verabschiedung des stellvertretenden Leiters der Feuerwehr. Stadtbrandinspektor Klaus Peters wird nach nunmehr fast 25 Jahren als stellvertretender Leiter der Feuerwehr Erkelenz nicht mehr für das Amt kandidieren.

„Klaus Peters war schon eine besondere Führungskraft, so Dr. Hans-Heiner Gotzen in seiner Laudatio. „Im Mittelpunkt zu stehen, war nicht sein Bestreben. Einfach anpacken, machen und kümmern, das ist und war seine Devise. Harte Diskussionen konnte Klaus Peters genauso gut führen wie auch Kompromisse finden. Eines lag ihm immer am Herzen, sich für die Feuerwehr einzusetzen.“ Klaus Peters kam unter Wolfgang Linkens ins Amt als stellvertretender Leiter der Feuerwehr. Seinerzeit noch mit im Team war Fred Höpgens. Nach der Übernahme der Leitung der Feuerwehr durch Helmut van der Beek bildete Peters gemeinsam mit Patrick Pistel ein Team. Dr. Hans-Heiner Gotzen dankte Klaus Peters für seine unermüdliche Tätigkeit für den Dienst in der Feuerwehr der Stadt Erkelenz.

Im Anschluss gab es für Klaus Peters minutenlangen Applaus und stehende Ovationen.



 




Als Dank für seine Tätigkeit überreichten seine Weggefährten Helmut van der Beek, Patrick Pistel sowie die Zugführer Christian Lambertz und Ingo Rolfs ein Geschenk, stellvertretend für die Stadt Erkelenz und der Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Erkelenz. Auch die Jugendfeuerwehr hatte ein Geschenk für Klaus Peters vorbereitet.




Eine besondere Ehrung hatte der stellvertretende Kreisbrandmeister Claus Vaehsen mitgebracht. Er verlieh Klaus Peters die goldene Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes Heinsberg e.V. der Sonderstufe in Gold als höchste Auszeichnung. „Klaus Peters hat sich innerhalb der Kreisausbildungen und Leistungsnachweisen über viele Jahre hinweg verdient gemacht.“

 

 


Anschließend wurde Klaus Peters auch mit der goldenen Ehrennadel der Feuerwehr Erkelenz ausgezeichnet.




 

Sichtlich überrascht und ergriffen von Glückwünschen und Auszeichnungen bedankte sich Klaus Peters bei allen Anwesenden für die vielen Jahre. „Sicherlich waren auch einige nicht so schöne Situationen während der fast 25 Jahren dabei, aber auch die haben wir gemeinsam gemeistert“. Sein Dank galt auch Rat und Verwaltung, „die immer ein offenes Ohr für die Feuerwehr haben und gemeinsam an Lösungen und der Weiterentwicklung als Team arbeiten.“