„Hier entsteht Zukunft mit Herkunft: Wir reißen nicht ab, um zu vergessen, sondern wir gestalten neu, um zu erinnern und gemeinsam in die Zukunft zu gehen. Diese Transformation schafft das neue Dokumentationszentrum Tagebau Garzweiler für das Rheinische Revier.“, sagt Staatssekretär Daniel Sieveke bei der Übergabe des Förderbescheids.
Geplant ist die Eröffnung des Besuchszentrums voraussichtlich für das Jahr 2026. Es soll ein klimaneutraler Holzbau mit Photovoltaik-Anlagen, Erdwärme und einem begehbaren Dach entstehen. Die Fläche des Gebäudes soll insgesamt 1.200 Quadratmeter umfassen, einen Shop, Veranstaltungsräume, Wechselausstellungen und Gastronomie beinhalten. Die knapp 200 Quadratmeter große Dauerausstellung ist durch eine großzügige Fensterfront Richtung Tagebau mit der Umgebung verbunden. Die Ausstellung wird den Wandel der Landschaft aus Sicht der Menschen darstellen. Die Präsentation entsteht in engem Zusammenspiel mit dem Landschaftsverband Rheinland LVR, mit RWE, dem Heimatverein Erkelenz und zahlreichen weiteren Vereinen und Organisationen in der Region.

Das Dokumentationszentrum ist eng mit weiteren Planungen und Projekten in den Folgelandschaften des Tagebaus verbunden. Es ist das erste Hochbauprojekt im Blau-Grünen Band Garzweiler, das aktuell schrittweise um den Tagebau entwickelt wird. „Von der umgebauten Dorfschule über den Marktplatz bis zum Dokumentationszentrum entsteht in den kommenden Jahren eine neue Achse, die die Ortschaft Holzweiler mit dem zukünftigen Erholungsraum am See verbindet. Das Dokumentationszentrum wird auch ein Ort der Auseinandersetzung und der Erinnerung an die vielen Veränderungen der letzten Jahre rings um den Tagebau sein.“, blickt Bürgermeister Stephan Muckel in die Zukunft.
Positive Effekte erwartet der Zweckverband vom Dokumentationszentrum auch als touristischer Baustein und als Imagefaktor für die Region. Der Besuchsverkehr wird hierbei keine zusätzliche Belastung für das Dorf Holzweiler darstellen: Das Gelände ist zwar nur wenige hundert Meter vom Ortskern entfernt, allerdings hervorragend durch eine eigene Straßenanbindung erschlossen. Auch wird der Standort in den regionalen Öffentlichen Personennahverkehr eingebunden.
Der Bau des Dokumentationszentrums Tagebau Garzweiler einschließlich der Realisierung der Dauerausstellung wird aus Finanzmitteln des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen gemäß der Rahmenrichtlinie zur Umsetzung des Investitionsgesetzes Kohleregionen Nordrhein-Westfalen gefördert.