Volker Mielchen ist Geschäftsführer des Zweckverbandes Tagebaufolge(n)landschaft Garzweiler

„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit“, sagte Verbandsvorsteher Dr. Gregor Bonin. Aus rund zwanzig Bewerbern habe sich der Lenkungsausschuss nach einem Auswahlverfahren eindeutig für Volker Mielchen ausgesprochen. „Seine Vita passte.“ Volker Mielchen ist durch seine bisherige Tätigkeit bei einem kommunalen Zweckverband in der Lausitz mit den Herausforderungen eines Strukturwandels vertraut. Fördergelder an Land ziehen, Projekte anstoßen sowie Netzwerke knüpfen wird Hauptaufgabe des Geschäftsführers sein, der sein Büro in der neu geschaffenen Geschäftsstelle in Erkelenz-Kuckum bezogen hat. Personelle Verstärkung im Projektmanagement und für die Büroassistenz soll bis Ende des Jahres hinzukommen.

Auf den neuen Geschäftsführer warten große Herausforderungen, wie Gregor Bonin hervorhob: „Wir wollen den Menschen am Tagebau ein Stück Heimat zurückgeben, und das geht nur mit einer ordentlichen Führung.“ Der Zweckverband müsse sich im Wettkampf um Fördermittel mit der gesamten Republik messen. Die Fördertöpfe seien zwar gut gefüllt, aber um die Gelder in die Region zu holen, müsse sich der Zweckverband jetzt weiter nach vorne positionieren. Dem pflichtete Bürgermeister Peter Jansen bei, und er fügte hinzu: „Es ist gut, dass wir uns gemeinsam früh aufstellen. Ein früherer Kohleausstieg, mit dem zu rechnen ist, muss organisiert und strukturiert ablaufen.“ Er bekräftige seinen wiederholt geäußerten Appell an die „Kohlekommission“, bei den Verhandlungen die Rekultivierungssicherung in den Blick zu nehmen. (Lesen Sie auch den Bericht „Kohlekommission –Zwischenfazit für Erkelenz und die Region“)

 

Gemeinsam Tagebauregion gestalten

Die Zukunft am Tagebau Garzweiler frühzeitig zu gestalten ist gemeinsames Ziel der Tagebauanrainerkommunen Erkelenz, Mönchengladbach, Jüchen und Titz. 2017 gründeten sie einen Zweckverband, um ihren Themen mehr Gewicht zu verleihen. Gemeinsam wurden auch bereits in der Zusammenarbeit als Informeller Planungsverband, dem Vorläufer des Zweckverbands, Ideen und Visionen entwickelt, wie die Region rund um den Tagebau einmal aussehen soll. Ein Expertenteam hatte 2016 in einer Planungswerkstatt in Mönchengladbach-Wanlo ein Drehbuch entwickelt, das als Leitfaden für die Arbeit des Zweckverbandes in den kommenden Jahren dient.

 


Große Pläne für die Zukunft (v.l.): Die Bürgermeister Peter Jansen (Erkelenz) und Jürgen Frantzen (Titz) sowie Dr. Gregor Bonin freuen sich auf die Zusammenarbeit mit Zweckverbandsgeschäftsführer Volker Mielchen.



 

Kurzfristige Projekte und langfristige Konzepte

Volker Mielchen will zum einen an konkreten, vorerst kleineren Projekten arbeiten und zugleich an großen Konzepten. So sollen kurzfristig erste Schritte für das Projekt „Grünes Band“ realisiert werden, das einmal den gesamten Tagebau umschließen soll. Gleichzeitig werden langfristig wirkende Leitbilder entwickelt, etwa zur Entwicklung innovativer Wohn- und Wirtschaftsstandorte, Infrastruktur, Digitalisierung und Landschaftsplanung. Die Entwicklung von Leitbildern wird finanziert mit Mitteln des Förderprogramms „Unternehmen Revier“,  welches den Strukturwandel in der Region unterstützt.

 

Positive Bilanz nach einem Jahr Zweckverband

Verbandsvorsteher Dr. Gregor Bonin zog auf der Zweckverbandsversammlung eine positive Bilanz über die Aktivitäten seit der Gründungsveranstaltung im Dezember 2017. Neben der erfolgreichen Bewerbung um die erwähnten Fördergelder hob er die umfangreiche Beteiligung des Zweckverbands in allen relevanten Verfahren zur Raum- und Regionalplanung hervor. Die Wahrnehmung des Zweckverbands bis auf Bundesebene und die Platzierung der Interessen und Ziele konnten so erreicht werden. In diesem Sinne wird Volker Mielchen den Zweckverband auch im operationellen Arbeitskreis der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) vertreten. Die ZRR unterstützt den Strukturwandel im Rheinischen Revier und arbeitet mit Partnern aus der Wissenschaft, der Wirtschaft, der Politik und Verbänden der Region zusammen.

 







Volker Mielchen

  • gebürtig aus Lemgo in Westfalen
  • Jahrgang 1971
  • beruflich 17 Jahre in der Tagebauregion Lausitz tätig, davon 10 Jahre als Vorsteher des Zweckverbandes Lausitzer Seenland
  • seit 1. Oktober Geschäftsführer des Zweckverbands Tagebaufolge(n)landschaft
  • Geschäftsadresse: In Kuckum 68 a, 41812 Erkelenz-Kuckum

 

Bilder: Stadt Erkelenz / F. Grates