Tagebau Garzweiler: Wie soll der künftige See genutzt werden?

Im Fokus stehen besonders die möglichen Nutzungen des Sees selbst, des unmittelbaren Umfelds und die Gestaltung der Uferbereiche. Die Teilnahme an der öffentlichen Online-Befragung unter www.jetzt-mitmachen.de/see-tagebau-garzweiler dauert rund 15 Minuten und ist ohne Registrierung anonym möglich.

Langfristige Planungen für die gesamte Region

„Durch die drei großen Tagebauseen wird das Rheinische Revier in den kommenden Jahrzehnten ein neues Gesicht bekommen. Nach dem Tagebau entstehen neue Landschaften. Jetzt können für den See nach dem Tagebau Garzweiler mit seinen vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten die Weichen gestellt werden. Das ist eine Chance für alle Menschen, die hier leben – besonders natürlich für die junge Generation“, so Volker Mielchen, Geschäftsführer des Zweckverbandes.

Der zu planende See wird im endgültigen Zustand über 160 Meter tief sein und eine Fläche von mehr als 2.000 Hektar haben. Neben Erkelenz werden Mönchengladbach, Jüchen, Grevenbroich, Titz und Bedburg direkt im Umfeld des Sees liegen. Erste Nutzungen sind voraussichtlich bereits rund zehn Jahre nach Start der Seebefüllung möglich. Das heißt: Es geht jetzt nicht nur um die Frage, wie der See in seinem endgültigen Planungszustand genutzt werden kann, sondern auch um Nutzungen auf dem Weg bis dahin.

In der jetzigen Masterplanung sollen Nutzungen am zukünftigen See und die Gestaltung der Ufer festgelegt werden. Dabei werden die bestehenden Ideen und Konzepte zusammengetragen und an die neuen Gegebenheiten durch den vorgezogenen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung angepasst. So haben sich Lage und Form des künftigen Tagebausees, der ab 2036 entstehen wird, erheblich verändert und insgesamt ver­schoben. Der See wird nun unmittelbar westlich an die Bundesautobahn 44n anschließen.

Mehrere Phasen der Beteiligung

Die breite Öffentlichkeit bekommt in einer ersten Phase die Gelegenheit, sich online an der Planung zu beteiligen. Wichtige Fragen sind dabei: Welche Nutzungen und Angebote sollen zukünftig am See entstehen? Wie wird das Ufer des Sees gestaltet sein? Welche Wege gibt es zum See und am See? Wo sollen sich Landschaft und Natur frei entfalten? Welche wirtschaftlichen Nutzungen oder Freizeitaktivitäten sollen in der Landschaft stattfinden? Wo kann zukünftig Platz für neues Wohnen und Gewerbe entstehen? Wo und wie werden zukünftig Erneuerbare Energien produziert?

Anknüpfend an die Online-Befragung sind verschiedene Veranstaltungen geplant: Am 21. Mai findet in der Erkelenzer Stadthalle eine Planungswerkstatt statt, in der Ideen zum Arbeitsstand des Masterplans und Rückmeldungen aus den Anrainerkommunen gesammelt und diskutiert werden. Die Ergebnisse der Online-Befragung fließen hier bereits ein. Im Zuge der weiteren Erarbeitung des Konzeptes werden im Herbst 2024 geführte Touren mit der Bürgerschaft der Anrainerortschaften zur Diskussion von Detailplanungen im Umfeld des zukünftigen Sees stattfinden. Die Präsentation der Masterplanung erfolgt schließlich ebenfalls öffentlich und wird selbstverständlich auch im Internet abrufbar sein.