Eingrünung von Keyenberg geplant

Ministerin, Bürgermeister und weitere Personen im Gespräch
Mona Neubaur im Gespräch mit Landtagsabgeordnetem Thomas Schnelle, Bürgermeister Stephan Muckel und Volker Mielchen, Geschäftsführer des Zweckverbands LANDFOLGE.

Im Rahmen einer Informationsveranstaltung für die Bürger­schaft haben der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler sowie die RWE Power AG über die Pläne zur kurzfristigen Bepflanzung des unmittelbaren Tagebauumfelds bei der Erkelenzer Ortschaft Keyenberg (alt) informiert. Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW, sowie die Leiterin der Landesplanung Dr. Alexandra Renz-von Kintzel nutzten die Gelegenheit, um die Maßnahmenplanung kennenzulernen. Stephan Muckel, Bürgermeister der Stadt Erkelenz, stellte die im Erkelenzer Stadtrat beschlossene Zukunftsvision zur Entwicklung der Dörfer und Flächen am Tagebaurand vor. Dabei setzte er die Vision in Zusammenhang mit den Planungen des Zweckverbands.

Kurzfristige Maßnahmen und langfristige Planungen parallel angehen

Unter Federführung des Zweckverbands ist ein Vorschlag zur Begrünung des Tagebaurands erarbeitet worden, der bereits während des noch laufenden Tagebaubetriebs zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den Dörfern beitragen soll: Die Begrünung schafft einen Sichtschutz gegenüber dem sich von der Ortslage Keyenberg nach Süden wegentwickelnden Tagebau. Zum Einsatz kommen schnell wachsende Pflanzen, die mit der landwirtschaftlichen Nutzung der Flächen vereinbar sind und als nachwachsende Rohstoffe dienen können. Zur Auswahl stehen der Blauglockenbaum – auch Kiribaum genannt –, Pappeln, Weiden oder Chinaschilf (Miscanthus).

Zum Hintergrund: Mit der Leitentscheidung des Landes Nordrhein-Westfalen vom Herbst 2023 zum vorgezogenen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung steht fest, dass die Ortschaften des so genannten 3. Umsiedlungsabschnitts auf Erkelenzer Stadtgebiet erhalten bleiben: Keyenberg, Kuckum, Unter- und Oberwestrich sowie Berverath. Der Tagebau wird mit einem Abstand von rund 400 Metern südlich um Keyenberg geführt. Damit sind auch die bisherigen Planungen für die Nachnutzung und Gestaltung des Tagebaurands entsprechend anzupassen. Dieser Prozess läuft derzeit. Mit dem Leitprojekt des Blau-Grünen Bandes Garzweiler arbeitet der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler an dieser Aufgabe sowohl mit langfristigen Planungen als auch mit kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen. Diese umfassen neben der Grüngestaltung und Flächen für Biodiversität Planungen für Wege und Radinfrastruktur. Darüber hinaus beinhalten die Planungen für eine mögliche Ausrichtung der Internationalen Gartenausstellung 2037 durch den Zweckverband speziell für den Raum Wanlo-Keyenberg unter anderem die Gestaltung eines großen Bürgerparks am künftigen Seeufer.

Die Stadt Erkelenz nutzte die Informationsveranstaltung, um den aktuellen Stand der mittel- und langfristigen Planungen für die Entwicklung der fünf erhaltenen Ortschaften vorzustellen. Die Zukunftsvision mit den entsprechenden Leitsätzen hatte der Rat der Stadt im Herbst 2023 nach einer umfassenden Beteiligung der Bürgerschaft verabschiedet.

Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler

Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler wird von den Städten Mönchengladbach, Erkelenz, Jüchen, Grevenbroich sowie der Landgemeinde Titz getragen. Der interkommunale Verband umfasst damit ein Gebiet, in dem mehr als 400.000 Menschen leben. Das Unternehmen RWE Power AG und die Region Köln-Bonn e.V. gehören dem Verband als beratende Mitglieder an. Die Geschäftsstelle befindet sich direkt am Tagebau im Erkelenzer Ortsteil Kuckum. Verbandsvorsteher ist Harald Zillikens, Geschäftsführer Volker Mielchen. Der Zweckverband wurde 2017 gegründet und bearbeitet die Themenfelder Landschaft, Gesellschaft, Wirtschaft, Städtebau sowie Infrastruktur. Zentrale Aufgabe des Verbandes ist die Entwicklung und Umsetzung von Projekten in der Tagebaufolgelandschaft und ihrer Umgebung. Darüber hinaus unterstützt der Zweckverband die Mitgliedskommunen bei der Umsetzung eigener Strukturwandelprojekte und vertritt ihre Interessen in der überregionalen Zusammenarbeit der Tagebauregionen. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.landfolge.de