Zehn Jahre Arbeitskreis Integration

Aktuell (Stand: 30. Mai 2025) leben in Erkelenz 955 geflüchtete Menschen. Etwa die Hälfte der Geflüchteten kommt aus der Ukraine, die andere Hälfte kommt aus anderen Regionen der Welt. „Für Integration brauchen wir Courage, und die zeigen alle Teilnehmenden hier im Arbeitskreis Integration tagtäglich seit nunmehr zehn Jahren. Das macht mich sehr stolz“, betonte Dr. Gotzen, Erster Beigeordneter der Stadt Erkelenz. Er begleitet den Arbeitskreis Integration als Dezernent für Soziales seit seinen Anfängen im Jahr 2015.

Aktuell kümmert sich das Amt für Kinder, Jugend, Familie und Soziales der Stadt Erkelenz um 51 Objekte, in denen geflüchtete Menschen untergebracht sind. Eine neue Containeranlage wird derzeit an der Brüsseler Allee in Erkelenz für etwa 50 Personen errichtet, um Umverteilungen aufzufangen und weitere Kapazitäten zu schaffen.

In Keyenberg (alt) leben im Übergangsheim an der Lindenallee (ehemalige Grundschule) 69 Personen. Betreut wird die Flüchtlingsunterkunft in Keyenberg (alt) durch das Deutsche Rote Kreuz (DRK), das bereits seit 2015 Teil des Arbeitskreises Integration ist. „Im Kern geht es uns darum, auf Augenhöhe mit den Menschen zu arbeiten“, betonte Martina Sauer, die die Leitung mehrerer DRK-Flüchtlingsunterkünfte koordiniert.
In 38 Häusern der durch die tagebaubedingte Umsiedlung weitestgehend unbewohnten Dörfer sind aktuell 306 Geflüchtete untergebracht. Aufgrund der anstehenden Immobilienvermarktung durch die RWE Power AG, die im Besitz der Häuser ist, wird demnächst ein Beratungsbüro in Kuckum (alt) eingerichtet, um Geflüchtete unter anderem beim Finden von passendem Wohnraum zu unterstützen.

Unterstützend tätig ist außerdem das sogenannte Case-Management der Diakonie Jülich, das sich im Arbeitskreis Integration vorstellte und seit Februar dieses Jahres eine Regionalstelle in Erkelenz aufbaut. Case Manager Thorsten Müller hilft Geflüchteten unter anderem dabei, passende Wohnungen zu finden. Als Case Manager ist er außerdem dafür zuständig, bei bürokratischen Herausforderungen zur Seite zu stehen oder an andere Fachstellen zu vermitteln.

„Vernetzung ist ein wesentlicher Baustein für die Integration“, ist Samira Meurer überzeugt, die seit 2018 Integrationskoordinatorin der Stadt Erkelenz ist und den Arbeitskreis seit seinen Anfängen begleitet. „Der Arbeitskreis Integration ist ein wichtiger Bestandteil für die Vernetzung der zahlreichen Organisationen rund um die Flüchtlingshilfe“, findet Tim Wüster, der seit Anfang Juni das Amt für Kinder, Jugend, Familie und Soziales leitet.

Davon ist auch Andrea Ludwigs-Spalink, Vorsitzende des Ankommen e.V., überzeugt. Wie der Arbeitskreis feiert der Verein in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Der Ankommen e.V. ist eine wichtige Anlaufstelle rund um das ehrenamtliche Engagement für Geflüchtete in Erkelenz. Unter anderem bietet der Verein in Kooperation mit der Gemeinschaftshauptschule Erkelenz Workshops zum Antirassismustraining an. Zwar werde die ehrenamtliche Hilfe für Geflüchtete herausfordernder, doch betonte Ludwigs-Spalink: „Ehrenamtliche Flüchtlingshilfe sorgt für gesellschaftlichen Zusammenhalt.“