Zeichen setzen gegen Ausgrenzung

Im Stadtpark und an zwei Stellen im Ziegelweiherpark sind die neuen Bänke zu finden und zeigen deutlich, dass die Stadt Erkelenz keinen Platz für Ausgrenzung bietet – egal aus welchem Grund. „Es gibt vielfältige Arten von Ausgrenzung“, sagt Klaus Meier, Vorsitzender der Lebenshilfe. „Behinderung und Krankheit gehören dazu, aber auch Armut, sexuelle Orientierung, Religion oder Hautfarbe. Oft passiert es ganz unbewusst und ohne böse Absicht, für Betroffene ist es natürlich dennoch schwierig. Die Bänke sollen das Thema ins Bewusstsein bringen und dazu animieren, sich mit den Formen von Ausgrenzung zu beschäftigen.“ „Von der Idee habe ich mich direkt begeistern lassen“, so Andreas Ullmann. Der Behindertenbeauftragte der Stadt Erkelenz wird oft bei seiner Tätigkeit mit dem Thema Ausgrenzung konfrontiert.  „Es gibt noch sehr viel zu tun. Die Bänke leisten einen wichtigen Beitrag, um Menschen ins Denken zu bringen.“

„Mit dem Aufstellen der Bänke soll ein Zeichen gesetzt werden, dass wir auch hier in Erkelenz Ausgrenzung aus welchem Grund auch immer nicht dulden“, so Bürgermeister Stephan Muckel. „Das außergewöhnliche Design und der Slogan regen zur Diskussion an und bringen Menschen miteinander ins Gespräch. Das hat mir von Anfang an gut gefallen, und deshalb wollen wir die Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Unternehmen animieren, es uns gleichzutun und diese gute Idee durch den Kauf einer Bank zu unterstützen.“

120 Bänke wurden bereits produziert und bis weit über die Grenzen des Kreises Heinsberg geliefert. „Die nördlichste Bank steht in Bremerhaven, die südlichste in München“, berichtet stolz Karl-Heinz Lauten, der im Vorstand der Lebenshilfe tätig ist.

Ideengeber war der Künstler Georg Kohlen, der sich bei der Lebenshilfe auch für Öffentlichkeitsarbeit engagiert. „Wir sind sehr glücklich über die unglaublich positive Resonanz. Bestellungen kommen aus vielen Schulen und Unternehmen, aber auch von Privatpersonen, berichtet Georg Kohlen. „Man darf die Bank auch selber kreativ gestalten, ohne allerdings destruktiv zu sein.“ Damit spricht Kohlen an, dass Unbekannte an den Bänken in Erkelenz bereits kleinere Schmierereien hinterlassen haben. „So bedauerlich dieser Vandalismus auch ist, zeigt dies doch, dass noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden muss und wie wichtig die Bänke sind“, betont Bürgermeister Stephan Muckel.

Die Lebenshilfe Heinsberg als Verein für Menschen mit Behinderung steht für eine offene und vielfältige Gesellschaft als Fundament gleichberechtigten Zusammenlebens und engagiert sich für Teilhabe und Inklusion. Sie hat im Rahmen des Förderprojektes Kultur ohne Barrieren die Aktion „Kein Platz für Ausgrenzung“ gestartet.

Die hochwertigen Sitzbänke wurden in der Schreinerei der DeinWerk gGmbH  (in Trägerschaft der Lebenshilfe Heinsberg) produziert.

Bürgermeister Stephan Muckel und drei weitere Herren an einer "Bank gegen Ausgrenzung"

„Hier sitzt es sich gut“. Bürgermeister Stephan Muckel hofft, „dass bald noch viele weitere Bänke in Vorgärten und auf öffentlichen Plätzen zur kleinen Ruhepause und zum Gespräch einladen werden. Ein Wunsch, dem sich Karl-Heinz Lauten (l.) und Klaus Meier (r.) vom Vorstand der Lebenshilfe sowie der ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten Andreas Ullmann gerne anschließen.


Bürger, Vereine, Unternehmen können Bänke erwerben und in sozialer und öffentlicher Einrichtung oder im eigenen Vorgarten aufstellen.
Eine Bank ist ca. 180 cm lang und aus wetterfestem, geöltem Lärchenholz.
Selbstkostenpreis: 350 Euro (inkl. Mwst., zzgl. geringe Liefergebühr).
Telefonische Bestellung: 02452 9509115
Weitere Infos: www.lebenshilfe-heinsberg.de


Foto: Stadt Erkelenz / Grates